Überfälle, sexuelle Belästigungen, Gewalt und leider auch Vergewaltigungen sind in Deutschland mittlerweile keine Seltenheit mehr. Für Frauen sind diese Art von Übergriffen oftmals deutlich schlimmer und schwerer zu verarbeiten.

Jede vierte Frau in Deutschland wird im Laufe ihres Lebens ein Opfer von gewalttätigen und sexuellen Übergriffen. Weltweit ist es sogar jede dritte Frau. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Angst in der Gesellschaft wächst und die Nachfrage nach Selbstverteidigungskursen steigt.

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Warum einzelne Selbstverteidigungssportarten von großem Nutzen sind und welche Sportarten es gibt wird in diesem Artikel vorgestellt und genauer erläutert.

Warum sollte ich überhaupt einen Selbstverteidigungskurs belegen?

Mal Hand aufs Herz. Wie viele Menschen in ihrem Freundes -oder Bekanntenkreis kennen sie, die zielgerichtete Selbstverteidigung beherrschen? Vermutlich sehr wenige. Aber wie viele Menschen und vor allem Frauen kennen sie, die offen zugeben, dass sie Angst vor sexuellen Übergriffen oder eine andere Form von Gewalt haben? Vermutlich fast jede. Also warum trauen sich viele Frauen nicht Selbstverteidigung zu erlernen? Es ist ein sehr paradoxes Phänomen, da wie man sieht jeder binnen kürzester Zeit ein Opfer werden kann. Es kann überall und zu jeder Zeit passieren. Zwar sollte man den Teufel nicht an die Wand malen, aber jüngste Ereignisse wie zum Beispiel die Silvesternacht in Köln zeigen, dass Täter selbst bei Anwesenheit von Menschenmassen vor nichts zurückschrecken.

Aufgrund dieser Tatsache ist es fast unverzichtbar, sich zu schützen und sich so schnell wie möglich aus der Gefahrensituation zu befreien.

Natürlich ist eine Teilnahme an Kursen oder überhaupt die Mitgliedschaft in einer Selbstverteidigungs Einrichtung für jeden freiwillig. Wenn Kampfsport und Selbstverteidigung nun gar nichts für einen ist und man denkt, das es sehr unwahrscheinlich ist, dass so etwas passiert, dann sollte man es auch lassen, weil es die volle Ernsthaftigkeit und Willensstärke einer Person erfordert.

Was lernt man bei Selbstverteidigungskursen ?

In erster Linie lernt man natürlich die grundlegenden Bewegungen und Techniken der jeweiligen Sportart, die man ausübt. Man ist in Gruppen und kann so seine Fähigkeiten gut erlernen und auch an einem Partner anwenden. Man wird von einem Trainer geführt und erhält Instruktionen und Verbesserungsvorschläge, sodass man schnell auf den richtigen Weg gebracht wird. Darüberhinaus wird nicht nur die körperliche Komponente der Verteidigung -sprich die Kampfsportart-, sondern auch die mentalen und sprachlichen Fähigkeiten geschult. Je nach Kurs können improvisierte Stresssituationen erzeugt werden, die den Teilnehmer perfekt auf den Ernstfall vorbereiten. Solche Stresssituationen können beispielsweise ein direkter Angriff sein, oder ein Konflikt der zu eskalieren droht und den der Teilnehmer mit den erlernten Verhaltenstechniken lösen muss. Des weiteren kann die mentale Stressresistenz und auch die Fähigkeit einen Konflikt frühzeitig zu erkennen, gezielt erlernt werden, sodass es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt.

Welche Selbstverteidigungssportarten gibt es ?

Es gibt eine Vielzahl an Verteidigungssportarten. Im Folgenden werden die vermutlich beliebtesten erläutert.

Für Anfänger ist die chinesische Kampfsportart Wushu und das israelische Krav Maga besonders geeignet für die Selbstverteidigung, da sie viele wichtige Attribute zum Schutz einer Person vereinen. Es werden vor allem Schlag -und Tritttechniken, verschiedene Grifftechniken, das Hebeln und das Werfen erlernt. Darüberhinaus beinhaltet die Sportart noch den Bodenkampf, diverse Befreiungstechniken -z.b. bei Würgeangriffen- und Fesseltechniken. Die technischen Fähigkeiten sind hierbei nicht so komplex und anspruchsvoll wie bei anderen Kampfkünsten, daher gut für Anfänger und auch Kinder.

Für einen Fortgeschrittenen Teilnehmer ist vor allem das japanische Karate oder das koreanische Taekwondo zu empfehlen. Beide Kampfsportarten sind absolut klassisch, weit verbreitet aber dennoch sehr anspruchsvoll und effektiv.

Das Karate ist eine sehr aggressive, harte und kompromisslose Sportart. Also nichts für schwache Nerven. Das Taekwondo zeichnet sich durch seine spektakuläre und  komplexe Fußtechniken aus, die nicht etwas für jeden ist.

Was kosten die Kurse ?

Die Preise der Kurse variieren stark. Es hängt sehr stark vom Kurs und von der Einrichtung ab. Durchschnittlich zahlt man pro Kurs zwischen 30 und 60 Euro. Neben der normalen Anmelde -und Mitgliedergebühr kann die Teilnahme an extra Kursen daher etwas teurer werden, aber wenn man den Nutzen erkennt, ist es eine gute Investition.

Wenn das alles nicht hilft…

… kann immer noch zum guten alten Pfefferspray gegriffen werden https://www.kaufberater.io/freizeit/personenschutz/pfefferspray/. Mittlerweile gibt es die kleinen Selbstbeschützer in vielen Varianten. Einige sehen zum Beispiel aus wie Lippenstifte. Doch eins darf man nicht vergessen. Pfefferspray gilt offiziell als Waffe und ist in vielen Ländern Europas verboten. In Deutschland ist es nur erlaubt, wenn es eindeutig als Schutz gegen Tiere gekennzeichnet ist und man es nicht gegen Menschen richtet ! Mit Pfefferspray ist nicht zu scherzen und kann schlimme Folgen haben. Nichtsdestotrotz ist es gegen einen Angriff durchaus praktisch und kann den Angreifer in Sekunden auch ohne Kampfkunst lahmlegen.